Nach einem halben Jahr wurde ich wieder schwanger... Die Aerzte teilten uns mit dass wir im 5. Schwangerschafts-Monat, also in der 22.Woche, ein MRT (Röntgen für Weichteile) machen könnten, wobei man dann erkennen würde dass das ungeborene Kind gesund oder wieder das PCH hätte. Mit diesem Wissen wollte ich eben wieder schwanger werden, da ich mich sicher fühlte. Ich verliess mich auf das Wissen der Aerzte! (Dabei wussten sie gar nichts! Denn sie vermuteten nur alles..)

Denn eine Genabklärung brachte uns nicht viel, da die Aerzte auch nicht mehr wussten als: „ Ein Kind mit dieser Behinderung ist nur eine Laune der Natur und würde vielleicht zu 25% sich eventuell wiederholen.. . Also die Chancen standen gut für uns zu 75% ein gesundes Kind zu bekommen!. Ich sah nur diese positiven 75%!

 

In der 22. Schwangerschaftswoche musste ich zu einem Facharzt, der dann meinte er könne auch ohne MRT alles erkennen. Welch’ ein Fehler! Denn er sah natürlich nur auf seinem Ultraschall dass alles in Ordnung ist. Und meinte: * Sie erwarten einen gesunden Jungen.* Er würde nichts finden was abnormal wäre! Darüber freuten wir uns (damaliger Mann und ich sehr). Irgendwie aber wusste ich unterbewusst dass was nicht stimmte. Denn ich fühlte wieder ein Vibrieren in meinem Bauch wie bei Céline. Damals dachte die Gynäkologin es wären nur die Bauchnerven. Oder einfache Zuckungen der Bänder….

So schickte sie mich wieder zum Facharzt in die Frauenklinik, unterdessen stand ich schon 7 Wochen vor meiner Geburt. Ja, und was erkannten die Aerzte auf den Ultraschallbildern..?  Sie sahen im Kleinhirn eine kleine Abnorm von 1-2 Millimeter. Das würde noch nichts bedeuten wenn ich schon ein gesundes Kind geboren hätte… Aber nun wurden alle vorsichtiger und waren richtig angespannt. Sie wollten ein MRT. Aber ich wollte keines mehr, aussert ich hätte immer noch abbrechen können. Aber da verneinten die Aerzte. Also, was sollte ich denn 6 Wochen vorher noch wissen?

Denn ich hätte auch in der 22. Woche abgebrochen. (Ich weiss, es wäre eine Todgeburt geworden und ich hätte gebären müssen.) Aber ich hätte es auf jeden Fall getan!  Und nun konnte ich nicht mehr abbrechen.. Also wollte ich auch nichts mehr wissen! Ich freute mich auf einen gesunden Jungen.


Die Physiotherapie kannte ich ja schon von früher, aber leider musste ich diese schon ab dem 3.SS Monat besuchen. Diese begleiteten mich wieder fast bis hin zur Geburt. Am 17.10 2003 versuchten wir Geburtstermingerecht Nicola mit dem Ovulumzäpfchen auf die Welt zu locken… Doch leider ohne Erfolg. Ich schlief die Nach überhaupt nicht.. und am nächsten Morgen wurde ich wieder nach Hause geschickt. Es war zum Glück Wochenende… Und am Sonntag auf dem WC löste sich der Schleimpfropfen…

 

Zum Glück wusste ich dass Céline 6 Wochen vor der Geburt in Obhut beim Gotti und meinen Eltern gut aufgehoben waren. So war ich ruhig und entspannt für die Geburt. Auch nach dem 4.Tag des ausgerechneten Geburtstermins erblickte Nicola am 20.10.2003 das Licht im Wasser. Nicola Joél um 21.29h geboren, Gewicht: 3260g.

Das Ovulumzäpfchen wirkte gut nach dem zweiten Versuch. Die Wehen waren nicht allzu schmerzhaft zum Vergleich der ersten Geburt, da ich keinen Wehentropf gebrauchte. Dafür keuchte ich recht an den Presswehen. Puh. Das war kaum auszuhalten… aber ich überlebte es…
Wieder wurde uns zum gesunden Sohn gratuliert.  Die Aenlichkeit zu Céline ist wahnsinnig. Ich staunte nur noch...

Denn die Abklärung im 5. Schwangerschaftsmonat per Ultraschall war ohne Befund. Ein MRT wurde nicht gemacht.

Zuerst sah wirklich alles super aus. Nicola entwickelte sich gut. Er trank seine Flasche sehr schön und nahm gut zu.
Doch als er 4 Monate alt war erkannte die Physiotherapeutin von Céline das auch bei Nicola was nicht stimmte. So wurde ein MRT gemacht und die Diagnose fiel prompt das zweite Mal.
Nicola hat denselben Gendefekt wie Céline. Das Kleinhirn ist nur zur Hälfte ausgewachsen und die Brücke (Balken) blieb offen. PCH-2

Ich glaubte kaum diesen Schock zu überstehen. Doch ich lernte damit umzugehen. Leider mein Ex-Mann nicht.
Ich liebe meine Beiden von Herzen. Sie sind trotzdem das schönste Geschenk für mich, denn sie haben aus mir eine wunderbare Mutter mit besonderen Aufgaben gemacht. 

 

Zu Hause begrüsste Céline begeistert ihren Bruder Nicola. Irgendwie waren sie verbunden miteinander!  Beide verstanden sich auf Anhib! Es ist so ein intensives Begegnen, jedes Mal!

DIes ist heut' immernoch so intensiv! SIe brauchen sich als Geschwister.

Nach oben